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Legionellen im Trinkwasser: So lässt sich das Risiko verringern
Als weit verbreitete Bakterien in der Umwelt, schaffen es Legionellen in geringer Konzentration auch in unser Grundwasser oder unser Trinkwasser. Sind Legionellen im Trinkwasser bzw. im Grundwasser in zu hoher Konzentration vorhanden, müssen diese unbedingt beseitigt werden. Was Legionellen sind, wie präventiv und bei Befall reagiert werden kann und wie die Regelung in der Trinkwasserverordnung ist, erklärt dieser Beitrag.
Was sind Legionellen
Legionellen (Legionella spp.) sind weit verbreitete Umweltkeime bzw. Wasserbakterien. die Wasser als Lebensraum nutzen. Da sich Legionellen natürlich verbreiten, kommen diese häufig in Oberflächenwasser wie Flüssen und Seen, im Grundwasser aber auch im Trinkwasser vor. Bei einer Temperatur von 25 °C bis 45 °C vermehren sie sich im Leitungssystem ideal. Legionellen kommen nicht nur im Warmwasser, sondern auch im Kaltwasser vor. Allerdings vermehren sie sich bei Temperaturen unter 20 °C nicht nennenswert. Sie sind monopolar begeißelt und somit in flüssigen Lebensräumen beweglich.
Derzeit sind über 60 Arten von Legionellen bekannt. Davon ist Legionella pneumophila der häufigste Erreger, der für etwa 90 % aller Erkrankungen verantwortlich ist – unter anderem auch die Legionärskrankheit (Legionellose).
Wie entstehen Legionellen?
Legionellen können sich in verschiedenen Lebensräumen bilden. Entscheidende Faktoren sind die Temperatur des Wassers, die zur Vermehrung beitragen kann, ebenso wie die Verweildauer im Leitungssystem (Stagnation).
Die häufigsten Lebensräume sind:
- Trinkwasser-Installationen bei Wassertemperaturen über 25 °C.
- Rückkühlwerke bzw. lüftungstechnische Anlagen.
- Schwimmbäder oder Badebecken. Besonders dann, wenn es sich um Warmsprudelbecken handelt.
- andere technische Apparate, wie Inhalatoren, Mundduschen oder Luftbefeuchter.
Begünstigt werden Legionellen und eine schlechte Trinkwasserqualität unter anderem durch sogenannte Stagnationsleitungen (vormals Totleitungen), also Leitungsabschnitte ohne funktionale Zapfstelle, eine dysfunktionale Warmwasser-Anlage, zurückfließendes keimbelastetes Wasser aus dem Abwasser- in den Frischwasserbereich, Keimquellen im Wassertank bzw. Trinkwassererwärmer oder eine falsche Wassertemperatur.
💡 Eine falsche Wassertemperatur kommt sowohl durch zu kaltes Wasser in den Warmwasser-Leitungen, zu warmes Wasser in den Kaltwasserleitungen vor oder durch Stagnationswasser durch Stillstände, wie vorübergehende Schließungen, Bauphasen bzw. wenn Wasser nicht regelmäßig aus der Trinkwasserleitung entnommen wird.
Legionellen im Trinkwasser: Legionellenprüfung durch die Trinkwasserverordnung
Die Untersuchung auf Legionellen im Trinkwasser von öffentlich oder gewerblich genutzten Großanlagen zur Trinkwassererwärmung, wurde in der novellierten Trinkwasserverordnung (TrinkwV) 2011 verpflichtend. Gemäß der neuesten Trinkwasserverordnung von 2023 liegt der max. technische Maßnahmewert bei 99 KBE/100 ml. KBE ist die Abkürzung für eine „Koloniebildende Einheit“ und beschreibt eine Größe, die bei der Quantifizierung von Mikroorganismen wie Legionellen eine Rolle spielt.
Die zu treffenden Maßnahmen bei einer Grenzwertüberschreitung werden u.a. im Arbeitsblatt W 551 des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches detailliert erläutert. Bei einer extrem hohen Kontamination kann vom zuständigen Gesundheitsamt ein Duschverbot ausgesprochen werden. Ist ein Duschverbot verhängt, sind alle Maßnahmen unverzüglich einzuleiten, um Verbraucher und Verbraucherinnen zu schützen. Außerdem sind diese durch die betreibenden Personen über das Ergebnis der Untersuchung zu informieren.
Legionellen abtöten: Das hilft gegen Legionellen im Wasser
Prävention ist die wichtigste Maßnahme gegen einen Legionellenbefall. Sollten die technisch orientierten Maßnahmewerte nicht überschritten werden, ist auch ein Befall laut Bundesumweltamt als unwahrscheinlich einzustufen. Wichtig ist es außerdem, Stagnationswasser zu verhindern und sicher zu stellen, dass eine Mindesttemperatur von 60 °C im gesamten Warmwasserkreislauf der Hausinstallation eingehalten wird. Dann ist die Erregervermehrung ebenfalls erheblich eingeschränkt.
Zum Legionellen beseitigen wird jedoch eine Temperatur von ≥ 70 °C benötigt. Viele Trinkwasser-Installationen können diese Temperatur technisch nicht vertreten.
Sofortmaßnahme: Legionellenfilter
Der Einsatz von Legionellenfiltern für Wasserhahn und Duschkopf kann nicht nur bei starker Kontamination eine sinnvolle Sofortmaßnahme darstellen. Auch bei geringeren Belastungen ist der Einsatz solcher Filter oft eine empfehlenswerte Maßnahme zum Schutz der Gesundheit.
Legionellen beseitigen mit einer thermischen Desinfektion
Als führender Anbieter im Bereich der Trinkwasserhygiene bieten wir ab sofort verschiedene Lösungen zur sicheren Reinigung von Trinkwasseranlagen inklusive Warmwasserspeichern gemäß den DVGW-Vorgaben an. Damit sind wir in der Lage in ganz Deutschland Trinkwasseranlagen zu reinigen und zu desinfizieren.
Unsere innovative Technologie ermöglicht die Eliminierung der Bakterien in der Wasserversorgung sowie in Trinkwasseranlagen. Zusätzlich wird der Biofilm beseitigt, der den Schutz und Lebensraum für pathogene Bakterien bildet.
[1] Robert Koch-Institut, RKI-Ratgeber für Ärzte – Legionellose, Epidemiologisches Bulletin, 2013(8): p. 61-70