Magazin


Trinkwasserleitungen richtig spülen – darum ist es wichtig

Fließendes Trinkwasser trägt dazu bei, die Qualität in der Trinkwasserinstallation zu erhalten. Wenn Wasser hingegen über Stunden oder Tage in der Trinkwasserinstallation steht, kann es seine Qualität verlieren.

Denn bei Stagnation können sich

  • Keime und Bakterien, die sich ursprünglich in unbedenklicher Menge im Trinkwasser befunden haben, so stark vermehren, dass sie gesundheitsschädlich werden können.
  • Temperatur und Sauerstoffgehalt des Wassers können sich ändern, was ebenfalls das Wachstum von Keimen fördern kann.
  • Biofilm kann sich an den Rohrinnenwänden bilden, wenn Wasser längere Zeit steht. In dieser Schleimschicht finden Bakterien ideale Bedingungen, um sich zu vermehren. Ablagerungen und gelöste Nährstoffe können die Bildung zusätzlich begünstigen. Besonders Legionella pneumophila und andere wasserassoziierte Bakterien können sich dort stark vermehren.

Darum gilt der Grundsatz: „Trinkwasser muss fließen!“

Empfehlung zur Spülung von Trinkwasserleitungen

Wasser sollte spätestens nach 72 Stunden vollständig ausgetauscht werden. Grundsätzlich sollte das Wasser dafür mindestens vier Minuten nach Erreichen der Temperaturkonstanz laufen gelassen werden.

Diese Empfehlung leitet sich aus den technischen Regelwerken – insbesondere der VDI-Richtlinie 6023 und dem DVGW-Arbeitsblatt W 551 für größere Trinkwasseranlagen mit zentraler Trinkwassererwärmung – ab.

Auch automatische Spüleinheiten, wie z. B. das kompakte und autarke System FLUSH 2.0, bieten präventiven Schutz zur Vermeidung von Stagnation.

Empfehlung für Privatnutzer

Auch Privatnutzer können sich an dieser Empfehlung orientieren: Nach längerer Abwesenheit – etwa nach dem Urlaub oder einem Wochenende – ist es sinnvoll, alle Wasserhähne entsprechend der Empfehlung laufen zu lassen.

Das gilt nicht nur für Haushalte, sondern auch für Wohnmobile und Wohnwagen: Wird das Fahrzeug längere Zeit nicht genutzt, kann Wasser in den Leitungen und im Tank stagnieren. Deshalb sollten alle Leitungen nach jeder Standzeit gründlich gespült und der Frischwassertank regelmäßig entleert und gereinigt werden. So bleibt das Trinkwasser auch unterwegs hygienisch einwandfrei.

Wasserfilter für Hahn und Dusche – zusätzlicher Schutz bei hygienischen Risiken

Das regelmäßige Spülen ist ein entscheidender Aspekt, um Stagnation zu vermeiden und die Trinkwasserhygiene zu erhalten.

In bestimmten Situationen reicht Spülen jedoch allein nicht aus – etwa bei einer bestehenden Kontamination, nach Sanierungen oder in Gebäuden mit älteren Leitungen.

Hier bieten Wasserfilter an Wasserhähnen und Duschen eine wirksame Ergänzung:

Sie halten Bakterien zuverlässig zurück und reduzieren so das Risiko einer Gesundheitsgefährdung.

In sensiblen Bereichen wie Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen oder Kindertagesstätten sind sie eine bewährte Schutzmaßnahme.

Doch auch im privaten Umfeld können Wasserfilter für zusätzlichen Schutz sorgen, bis die Trinkwasserqualität dauerhaft wieder gesichert ist.

Abonnieren Sie unseren Newsletter

In unserem Newsletter teilen wir interessante Einblicke, Tipps und Neuigkeiten rund um das Thema Wasserhygiene. Vier Mal jährlich informiert Sie Aqua free zu fachlichen und rechtlichen Themen.

Bitte Marketing-Cookies akzeptieren, um das Newsletter-Formular zu sehen.