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Handhygiene: Wasserqualität als unterschätzter Faktor
Eine gute Handhygiene, insbesondere in Form des richtigen Händewaschens, gehört zu den wirksamsten Maßnahmen zur Infektionsvorbeugung!
Das gilt für den Alltag genauso wie für sensible Bereiche wie Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen oder Laboratorien. Denn richtig durchgeführt, schützt Handhygiene zuverlässig vor der Verbreitung von Krankheitserregern.
Doch ein zentraler Aspekt wird oft übersehen: die Qualität des verwendeten Wassers.
Richtig Händewaschen
Wie das richtige Händewaschen funktioniert, zeigen viele Institutionen – etwa das Bundesinstitut für öffentliche Gesundheit (BIÖG), vormals Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), oder in Bezug auf das allgemeine Thema „Handhygiene“ der Industrieverband Hygiene und Oberflächenschutz.
Was oft fehlt: Der Blick auf die Wasserqualität
Händehygiene kann nur dann zuverlässig wirken, wenn das genutzte Wasser selbst hygienisch einwandfrei ist.
Wird beim Waschen mikrobiologisch belastetes Wasser verwendet, gelangen Keime direkt auf die Haut. Auch dann, wenn alle Handgriffe korrekt ausgeführt werden.
In hygienekritischen Bereichen sollte die Trinkwasserhygiene an Entnahmestellen wie Waschbecken Teil jeder Hygienestrategie sein!
Hygienerisiko Wasser
Trinkwasser unterliegt grundsätzlich strengen gesetzlichen Anforderungen. Die Qualitätsanforderungen sind in der Trinkwasserverordnung (TrinkwV) festgelegt.
Bereits die öffentliche Wasserversorgung wird streng kontrolliert, und trotzdem können Keime in Einzelfällen bereits vor dem Hausanschluss ins System gelangen – etwa nach Rohrbrüchen, Bauarbeiten oder extremen Wetterereignissen. Gelangen diese Keime unbemerkt in die Gebäudeinstallation, steigt das Risiko für eine Verkeimung bis zur Entnahmestelle.
Auch zwischen Hausanschluss und Entnahmestelle können hygienische Schwachstellen, wie etwa Stagnation oder Temperaturprobleme, entstehen. In Leitungen, Armaturen und an Strahlreglern können sich je nach Begebenheit zum Beispiel Biofilme bilden, die ein idealer Nährboden für Bakterien wie Pseudomonas aeruginosa oder Legionella pneumophila sind. Solche Bakterien lassen sich regelmäßig in stagnierendem Wasser, Totleitungen oder selten genutzten Entnahmestellen nachweisen.
Beim Händewaschen können dann Bakterien und Keime auf die Haut gelangen oder über Aerosole eingeatmet werden. Für gesunde Personen meist unkritisch, stellen sie für immungeschwächte Patientinnen und Patienten ein Risiko dar.
Trinkwasserhygiene – Vorbeugung ist das Maß aller Dinge
Entscheidend für hygienisch einwandfreies Trinkwasser sind bereits die Planung und Installation des Trinkwassersystems, ein bestimmungsgemäßer Betrieb der Anlage sowie ein vorausschauendes Hygienekonzept.
Egal ob bei Neuinstallationen, Umbauten, Sanierungen oder nach einem Ausbruch: Wer die Wasserqualität absichert, schützt die gesamte Hygienekette – von der ersten Berührung an!
Holger Eggert, Leiter Produktmanagement und Marktentwicklung bei Aqua free
Wo bauliche oder organisatorische Maßnahmen nicht ausreichen, können zusätzliche Schutzmaßnahmen erforderlich sein. Weitere Hintergründe dazu finden Sie im Beitrag „Trinkwasserhygiene: Leitfaden für sauberes und sicheres Trinkwasser“.
Weiterer Schutz durch geprüfte Wasserfilter
Endständige Wasserfilter sind eine wirksame Sofortmaßnahme bei mikrobiellen Auffälligkeiten im Trinkwasser – etwa bei Pseudomonas oder Legionellen. Darüber hinaus eignen sie sich auch zur präventiven Absicherung sensibler Entnahmestellen, insbesondere in Einrichtungen mit gefährdeten Personengruppen.
Die Filter halten Bakterien zuverlässig zurück – selbst bei bereits belasteten Leitungen – und lassen sich schnell und ohne baulichen Aufwand nachrüsten. Die Beseitigung der Ursache bei mikrobiell auffälligem Trinkwasser muss jedoch Priorität haben!
Für den medizinischen Bereich bieten unsere wiederverwendbaren Sterilfilter eine zuverlässige und zugleich wirtschaftliche Lösung, um kritische Entnahmestellen dauerhaft zu schützen.
Siphons als Infektionsquelle
Auch Siphons bzw. Geruchsverschlüsse sind ein potenzielles Hygienerisiko.
Siphons haben die Funktion, Luft bzw. Gerüche aus der Abwasserkanalisation davon abzuhalten, in die Raumluft zu gelangen. Temperaturen zwischen 20 °C und 40 °C (sowie das Nährstoff- und Sauerstoffangebot) bieten der Ausbildung eines Biofilms an den Innenwänden eines normalen Siphons allerdings ideale Bedingungen – was für eine zusätzliche Vermehrung von Bakterien im Abwasserbereich sorgen kann.
Die wassergebundenen Keime aus Abwassersystemen können schließlich durch zurückströmende Aerosole aus dem Abfluss in den Waschbereich gelangen. Auch im Bereich der Siphons gibt es technische Lösungen, um das Risiko zu minimieren – etwa durch spezielle Hygienelösungen wie den Aqua free HygieneSiphon.