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Mikroplastik im Trinkwasser: Wie Wasserfilter Abhilfe schaffen

Mikro- und Nanoplastik im Trinkwasser stellen eine wachsende Herausforderung dar – auch für Betreiber von Trinkwasseranlagen, die für eine dauerhaft hohe Wasserqualität verantwortlich sind.

Darum haben wir uns im folgenden Beitrag ausführlich mit der Frage beschäftigt, welche Risiken Mikroplastik tatsächlich birgt, auf welchen Wegen es ins Trinkwasser gelangt – und wie moderne Filtersysteme, insbesondere Hohlfasermembranen mit definierter Porengröße, zur Risikominimierung beitragen können.

Was ist Mikroplastik – und wie kommt es ins Trinkwasser?

Mikroplastik bezeichnet Kunststoffpartikel mit einer Größe zwischen 1 Mikrometer (µm) und 5 Millimetern (mm).

Diese Partikel entstehen zum Beispiel durch den Zerfall von Plastikabfällen, den Abrieb von Kleidung und Reifen oder industrielle Prozesse.

Das Umweltbundesamt hat sich beispielsweise bereits 2021 damit beschäftigt, wie Kunststoffe und damit Mikroplastik in unsere Böden und darüber auch in unser Trinkwasser gelangen:

Wie gelangt Mikroplastik in den menschlichen Körper?

Mikroplastikpartikel können etwa über die Atemluft, das Trinkwasser oder Lebensmittel in den menschlichen Körper gelangen.

Unter anderem wurde Mikroplastik in verschiedenen Trinkwasserquellen nachgewiesen, sowohl in Leitungswasser als auch in abgefülltem Wasser. Studien zeigen, dass Menschen, die hauptsächlich Wasser aus Plastikflaschen konsumieren, potenziell mehr Mikroplastik aufnehmen als diejenigen, die Leitungswasser trinken.

Gesundheitsrisiken: Eine unsichtbare Gefahr?

Nach aktuellem Kenntnisstand hält das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ein gesundheitliches Risiko durch Mikroplastik derzeit für unwahrscheinlich – betont jedoch, dass belastbare toxikologische Daten insbesondere zu kleineren Partikeln fehlen.

Mikroplastik als Träger für Schadstoffe

Mikroplastikpartikel stellen allerdings nicht nur aufgrund ihrer physischen Präsenz ein potenzielles Gesundheitsrisiko dar, sondern auch durch ihre Fähigkeit, Schadstoffe aus der Umwelt zu adsorbieren und zu transportieren.

Mikroplastikpartikel mit einer großen Oberfläche und hydrophilen Eigenschaften können laut einer Studie verschiedene Umweltgifte wie wie polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), polychlorierte Biphenyle (PCB), DDT und Flammschutzmittel an ihrer Oberfläche anreichern. Diese Schadstoffe können sich in der Umwelt an Mikroplastik anlagern und so in die Nahrungskette gelangen.

Dies bedeutet, dass Mikroplastik nicht nur selbst potenziell schädlich ist, sondern auch als Träger für andere schädliche Substanzen dienen kann.

Warum jetzt handeln – auch ohne bewiesenes Gesundheitsrisiko?

Obwohl die Wissenschaft derzeit noch keine abschließenden Belege für konkrete Gesundheitsschäden durch Mikroplastik im menschlichen Körper liefern kann, sprechen mehrere Gründe dafür, bereits heute auf geeignete Filterlösungen zu setzen.

Insbesondere für Betreiber von Trinkwasseranlagen empfehlen wir: verantwortungsvoll vorsorgen statt abwarten!

Vorsorgeprinzip: Verantwortung übernehmen, bevor es zu spät ist

Das europäische Vorsorgeprinzip empfiehlt ausdrücklich präventive Maßnahmen, wenn ein möglicher Schaden nicht ausgeschlossen werden kann – selbst dann, wenn die Datenlage noch unvollständig ist.

Da Mikro- und Nanoplastikpartikel bereits in menschlichem Gewebe (z. B. im Stuhl, Blut oder der Plazenta) nachgewiesen wurden und Hinweise auf mögliche zelluläre Effekte bestehen, ist der Rückhalt durch Trinkwasserfilter eine einfache und effektive Maßnahme zur Risikominimierung.

Forschung mit Wissenslücken – und besorgniserregenden Hinweisen

Institutionen wie das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bestätigen: Es fehlen bislang belastbare toxikologische Langzeitdaten – insbesondere zu Nanoplastik.

Gleichzeitig mehren sich aber Hinweise auf potenziell negative Wirkungen auf das Immunsystem, den Darm und den Zellstoffwechsel. Die WHO erkennt derzeit zwar kein akutes Gesundheitsrisiko, empfiehlt jedoch, die Belastung durch Mikroplastik im Trinkwasser vorsorglich so gering wie möglich zu halten.

Schutz sensibler Zielgruppen und Hygienebereiche

In Bereichen mit erhöhtem Schutzbedarf – etwa Krankenhäuser, Dialyseeinrichtungen, Pflegeheime oder Kindertagesstätten – sollten vermeidbare Risiken konsequent reduziert werden.

Dezentrale Filtersysteme mit validierter Rückhalteleistung (z. B. ≥ 7 Log-Stufen bei 0,2 µm Hohlfasermembranen) ermöglichen es, Mikroplastik gezielt aus dem Wasser zu entfernen, bevor es mit besonders vulnerablen Personen in Kontakt kommt.

Reputationsschutz und Vertrauen schaffen

Das Thema Mikroplastik ist längst in der öffentlichen Diskussion angekommen. Betreiber, die frühzeitig in transparente, nachweisbare Filtrationslösungen investieren, stärken nicht nur das Vertrauen ihrer Nutzer, sondern positionieren sich auch als verantwortungsbewusste Institution.

Der Einsatz zertifizierter Filterlösungen signalisiert Qualitätsbewusstsein und Gesundheitsverantwortung.

Umweltbelastung steigt – Filter setzen ein starkes Zeichen

Mit dem wachsenden Kunststoffverbrauch steigt auch die Belastung unserer Wasserkreisläufe.

Die kommunale Wasseraufbereitung ist für Mikroplastik nicht ausreichend ausgerüstet. Moderne Filtration mit (medizinisch) erprobter Hohlfasermembrantechnologie bietet hier eine zukunftsfähige Ergänzung, um die Wasserqualität in sensiblen Umgebungen zu sichern.

Können Wasserfilter Mikroplastik aus dem Wasser entfernen?

Ob und in welchem Umfang Mikroplastik aus dem Trinkwasser entfernt werden kann, hängt maßgeblich von der verwendeten Filtertechnologie ab. Grundsätzlich gilt: Mechanische Filtersysteme wie Membran- oder Hohlfasermembranfilter können Partikel oberhalb einer bestimmten Größe sehr effektiv zurückhalten – bei hochwertigen Filtern bis zu mehreren Log-Stufen.

Aktivkohlefilter hingegen sind primär darauf ausgelegt, chemische Verbindungen und Geruchsstoffe zu binden. Sie bieten nur einen begrenzten Rückhalt gegenüber festen Partikeln wie Mikroplastik, insbesondere im Bereich sehr kleiner Durchmesser.

Besonders wirkungsvoll sind Filterlösungen mit definierter Porengröße, z. B. 0,2 µm Hohlfasermembranen, da sie eine gezielte Barriere gegenüber Partikeln dieser Größe und größer darstellen. 

Insgesamt können geeignete Wasserfiltersysteme also einen wesentlichen Beitrag zur Reduktion von Mikroplastik im Trinkwasser leisten, besonders wenn sie auf den jeweiligen Anwendungsbereich abgestimmt sind.

Was ist mit Nanoplastik?

Nanoplastik ist noch einmal deutlich kleiner als Mikroplastik – je nach Definition kleiner als 1 µm und häufig im Bereich von 1 bis 100 nm.

Damit stellt Nanoplastik eine besondere Herausforderung für klassische mechanische Filter dar. Diese Partikel sind so winzig, dass sie Poren gängiger Membranfilter durchdringen können – ein direkter Rückhalt ist daher in vielen Fällen nicht gegeben.

Die Forschung arbeitet jedoch aktiv an Lösungen, wie sich auch Nanoplastik aus Wasser entfernen lässt. Studien – beispielsweise diese aus dem Jahr 2021 und diese aus dem Jahr 2024 – unter Laborbedingungen zeigen, dass dies unter anderem durch gezielte Verfahren wie:

  • Agglomeration (Zusammenlagerung mit Hilfe von Zusatzstoffen, z. B. magnetischen Partikeln),
  • Adsorption an spezielle Filtermaterialien (z. B. Aktivkohle mit hoher Oberflächenladung),
  • oder funktionalisierte Membranstrukturen, die Wechselwirkungen mit den Partikeln ausnutzen,

möglich ist.

Verfahren wie die Umkehrosmose filtern zwar auch große Teile des Nanoplastiks aus Wasser, was allerdings auf Kosten der Trinkwasserqualität passiert, weil auch wichtige Mineralien oder Salze aus dem Wasser gefiltert werden. Zudem ist das Verfahren vergleichsweise teuer und hat einen hohen Wasserverbrauch.

Warum ist das Thema Mikroplastik für Betreiber besonders relevant?

Wasserfilter mit Hohlfasermembranen bieten nicht nur einen wirksamen Schutz vor Keimen, BakterienLegionellen und Pseudomonaden, sondern tragen auch zur Reduktion neuartiger Risiken wie Mikroplastik bei.

Ihr Einsatz steht dabei im Einklang mit geltenden Hygieneanforderungen, insbesondere in sensiblen Anwendungsfeldern wie Krankenhäusern, Laboren, Dialysezentren oder der Pharmaindustrie.

Fazit: Mikroplastik effektiv aus dem Wasser entfernen

Während kommunale Wasseraufbereitungen nicht immer ausreichen, ermöglichen Filterlösungen mit 0,2 µm Hohlfasermembranen einen hohen Rückhalt von Partikeln ≥ 0,2 µm – wozu auch ein Großteil der Mikroplastikpartikel zählt.

Filter leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Trinkwassersicherheit – insbesondere in sensiblen Bereichen, in denen Hygiene keine Option, sondern Pflicht ist.

Sie betreiben eine Trinkwasseranlage?

Dann lohnt sich der Einsatz von Aqua free Hohlfasermembran-Filtern – als klare Maßnahme gegen Mikroplastik im Trinkwasser und zum Schutz Ihrer Anwender.

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