Anwendungsstudie zu aerosolreduzierenden Hygienesiphons


Hintergrund:

Auf einer Station der neurologischen Frührehabilitation der Phase B bestand ein mehrphasiger bzw. mehrjähriger Ausbruch mit einem 4MRGN Pseudomonas aeruginosa (P. aeruginosa), welcher durch eine Kolonisation der Waschbeckensiphons unterhalten wurde und sich durch einen einfachen Austausch von Waschbecken und Siphons nicht beheben ließ. Im Folgenden berichten wir über unsere klinische Erfahrung mit dem Einsatz der HygieneSiphons der Firma Aqua free GmbH in Zusammenschau mit umfassenden mikrobiologischen Untersuchungen.

Methoden und Ergebnisse:

Nach mehrmonatiger Sperrung aller Patientenwaschbecken der Station aufgrund einer wiederkehrenden Besiedelung mit einem 4MRGN P. aeruginosa wurden im November 2015 die horizontal verlaufenden Abflusseckrohre durch herkömmliche S-förmige Siphons ersetzt, in welche aerosolreduzierende HygieneSiphons installiert wurden. Im Rahmen eines vorab festgelegten Studienprotokolls folgten mikrobiologische Abstrich- bzw. Abklatsch-Untersuchungen der HygieneSiphons, Waschbecken und Perlatoren bis zu 4 Wochen nach Installation. Nach 3-monatiger Standzeit wurden die HygieneSiphons gemäß Hersteller ausgetauscht und ebenfalls mikrobiologisch geprüft. Hierbei wurde eine Kontamination der HygieneSiphons durch von außen bzw. anterograd (nach vorne gerichtet) eingebrachte Mikroorganismen festgestellt. Die mikrobiologischen Untersuchungen von originärem Siphon, Waschbecken und Perlator konnten belegen, dass ohne HygieneSiphons eine retrograde Kontamination des Waschbeckens aus dem originären Siphon nach Füllung des Beckens erfolgt, die durch den Einbau eines HygieneSiphon unterbunden werden kann. Nach 3-monatiger Standzeit kontaminieren die HygieneSiphons per se mit von extern eingebrachten Erregern.

Schlussfolgerung:

Eine retrograde Kontamination der Waschbecken mit Erregern aus besiedelten Siphons kann durch Einbau von HygieneSiphons verhindert werden. Der Einbau von HygieneSiphons ist eine einfache Methode, um bei bestehender Besiedlung der Rohre/ Siphons mit 4 MRGN P. aeruginosa oder sonstiger hygienerelevanter Erreger einen Rückfluss von Erregern in das Becken zu verhindern, und somit ein relevanter Beitrag zur Reduktion von nosokomialen Kolonisierungen/Infektionen aus Sanitärinstallationen. Auch im aktuellen vorliegenden Beispiel war der Einbau der HygieneSiphons als Alternative zur Waschbeckensperrung die zielführende Maßnahme zur Beendigung des Ausbruchsgeschehens.

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